Zum SZ-Artikel vom 17.01.2022: Das Saarland weitet Suche nach dem ersten Wolf aus
Ist das auf überwiegender Landesfläche zersiedelte und durch Verkehrswege übererschlossene Saarland überhaupt potenzielles Wolfsland?.
„Sicher nicht in Gänze, lediglich die Bereiche die an die großen Zusammen-hängenden Waldgebiete und durch Siedlungstätigkeit und Verkehrswege wenig zerschnittenen Bereiche an unsere Nachbarbundesland Rheinland-Pfalz angrenzen, dürften sich überhaupt als Lebensraum eignen. Sogenannte Wanderwölfe werden bei der bundesweiten Ausbreitung des Wolfes natürlich auch das Saarland durchstreifen. Ich hoffe und gehe davon aus, dass die Jägerschaft weiterhin zu ihrer Aussage steht und den Wolf als Teil der natürlichen Wildtierpopulation akzeptiert“, so Heike Hoffmann, Wolfspatin und Kandidatin der Grünen für den Wahlkreis Saarlouis.
Der Wolf dessen Ausrottung auch im Saarland noch nicht sehr lange zurückliegt, gehörte früher zur heimischen Wildtierfauna und sorgte für ein ausgeglichenes Räuber-Beute Verhältnis. Doch dies führte ganz wesentlich zu seiner Ausrottung, da der jagende Mensch in ihm einen Konkurrenten sah.
„Nahrung in Form von Wildtieren, ein Schlüsselfaktor für den Wolf, gibt es dort auf jeden Fall in Hülle und Fülle. Das zeigt das hohe Unfallgeschehen auf Straßen (abhängig von der Wilddichte) und es zeigen die teilweise massiven Schäden in der Land- und Waldwirtschaft“, so Klaus Borger, Umweltpolitischer Sprecher der Partei und ehrenamtlicher Vorsitzender eines Waldbesitzerverbandes.
„Wenn nun Jagd- und Forstminister Jost den Wald mit Wildkameras bestückt mag dies zwar für einen Erstnachweis geeignet sein, es stellt sich aber vielmehr die Frage, wie man den Lebensraum des Wolfes aufwertet, damit es nicht nur bei Schnappschüssen bleibt. Dazu gehört es alles zu unterlassen, was zu einer weiteren Zersiedelung und Zerschneidung der letzten unzerschnittenen Räume, insbesondere durch Verkehrswege, führt“, so Kiymet Göktas, Spitzenkandidatin der Grünen im Wahlkreis Saarlouis.
Foto: @Michael Schönberger
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