Bautätigkeiten in Überschwemmungsgebieten = Klimakrisenignoranz!

 

 

Zum SZ-Bericht geplanter Nettomarkt (SZ vom 11.02.2022)

„Wer gedacht hat nur in Merzig würde man die laufende Klimakrise ignorieren (geplanter Baubetriebshof in der Saaraue) indem weiter „lustig“ in Hochwasserrisikogebieten gebaut werden soll, sieht sich durch die  aktuellen Überlegungen zum Bau eines Verbrauchermarktes in der Talaue bei Reimsbach eines Besseren belehrt“, so Klaus Borger, Umweltpolitischer Sprecher der Saar- Grünen.

Nachdem die Ahrtalkatastrophe offensichtlich bei einigen vergessen ist und die Sturzfluten in Kleinblittersdorf ja andere betreffen, stellt man tatsächlich Überlegungen an, für unser aller Zukunft wichtigen Retentionsräume weiter zu versiegeln und im Rahmen der antiquierten Eingriffs-Ausgleichsregelung nach Naturschutzrecht an andere Stelle für einen Ausgleich zu sorgen („Tüpelstrategie“).

Was ist dies nur für eine Planung, die nicht nach geeigneten Alternativen sucht, sondern sich wie in Merzig, für die einfachste und kostengünstigste Lösung entscheidet? Was sind das für Büros, die die Städte und Gemeinden weiter nach Planungsgrundsätzen der 50 Jahre beraten? Natürlich ist eine Grundversorgung wichtig und diese ist noch wichtiger und besser wenn dabei nicht andere Schutzgüter wegbetoniert werden.

„Die bemerkenswerteste Aussage liefert aber das Umweltministerium. Eine Genehmigung würde „nur dann erteilt, wenn das Hochwasserrisiko nicht steige“. Diese Aussage ist absurd und verkennt die Entwicklungen im Zusammenhang mit der laufenden Klimakrise. Wir brauchen andere Planungen die dazu führen, dass das Hochwasser- und Starkregenrisiko sinkt und nicht steigt. Dazu eignen sich vor allem Renaturierungen, Entsiegelungen in den Bereichen wo durch frühere Bautätigkeit Retentionsraum entzogen wurde“, so Klaus Borger.

Zentraler Punkt muss es deshalb sein den Flächenfraß durch Bautätigkeit in Überschwemmungs- und Starkregenrisikobereichen zu beenden, wo möglich Renaturierungen durchzuführen und die Wasserrückhaltefunktion in der unbebauten Landschaft durch gezielte Projekte (Land- und Waldwirtschaft) zu verbessern.

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