Die Wahlplakate Kommunalwahl am 9. Juni sind für uns eine echte Premiere, denn es sind die ersten, die die Nonnweiler GRÜNEN entworfen haben. Und wir finden, sie brauchen den Vergleich mit der Konkurrenz nicht zu scheuen.
Klar – natürlich versuchen auch wir, mit einem ansprechenden Layout unseren Platz unter der Konkurrenz zu behaupten und sichtbar zu sein. Aber es geht uns nicht nur um bloße Sichtbarkeit. Mit den Slogans auf unseren Plakaten möchten wir auch inhaltliche Akzente setzen und Botschaften zu den Positionen vermitteln, die uns wichtig sind und für die wir stehen.
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Besser gemeinsam als einsam

In einer Welt, in der die Fragen und Zusammnhänge immer komplexer werden, müssen die demokratischen Kräfte darauf achten, dass sie die von extremistischer Seite geschürte Missstimmung in Teilen der Bevölkerung nicht weiter befeuern. Dazu dürfen sie sich auch im Wahlkampf nicht hinreißen lassen.
Und auch in der täglichen politischen Arbeit führen Blockaden und Grabenkämpfe, die oftmals viel weniger auf der unterschiedlichen Beurteilung von Sachfragen als auf parteitaktischen Spielchen beruhen, zu unproduktiver Vergeudung von Zeit und Energie. „Dagegensein aus Prinzip“ geht den Bürgerinnen und Bürgern zu Recht auf die Nerven und führt zu Verdrossenheit.
Selbstverständlich sind nicht immer alle derselben Meinung und müssen sich die politischen Parteien in ihren Grundüberzeugungen erkennbar voneinander unterscheiden – denn schließlich sollen die Wählerinnen und Wähler unter ihnen eine Wahl treffen. Dennoch haben die politischen Wettbewerber auch die gemeinsame Verpflichtung zum konstruktiven Zusammenspiel der demokratischen Kräfte, und zwar als Mehrheit und als Opposition gleichermaßen.
Wir GRÜNE setzen uns ein für gemeinsames Handeln über Parteigrenzen hinweg und zum Wohle der Menschen in den Dörfern unserer Gemeinde.
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Global denken, lokal handeln

Wir GRÜNE wissen, dass es nicht reicht, nur auf das Hier und Jetzt zu blicken und weiter vor uns her zu wurschteln. Unsere Generation ist die erste, die die Folgen der Klimawandels zu spüren bekommt und nach Einschätzung der Expertinnen und Experten wahrscheinlich die letzte, die ihn noch wirksam bekämpfen oder wenigstens eindämmen kann.
Die Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen in Zeiten der Klimakrise erscheint uns als Herausforderung von globaler Dimension manchmal so riesig, so unerreichbar, dass sich daneben die Bemühungen des einzelnen winzig und wirkungslos ausmachen. Alles erscheint sinnlos, man möchte resignieren.
Aber Aufgeben ist doch keine Option! Was sagen wir unseren Kindern und Enkeln, wenn sie uns einmal fragen werden, was wir gegen den Klimakollaps unternommen haben, als es noch nicht zu spät dafür war? Wir müssen an das Große denken, und im Kleinen anfangen.
Klimaschutz fängt vor Ort in den Kommunen an. Deshalb setzen wir GRÜNE uns für die Umsetzung ganz konkreter kommunaler Klimaschutzmaßnahmen ein – angefangen von klimafreundlichen Heizungen und Solaranlagen für die gemeindeeigenen Immobilien über die verstärkte Nutzung von E-Autos im Gemeindefuhrpark bis hin zu Zuschüssen für Bürgerinnen und Bürger bei der Anschaffung energiesparender Haushaltsgeräte.
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Erhalten, was uns erhält

Ich bin ein Dorfkind und darauf bin ich stolz! Mit diesem Partyhit sorgen die Dorfrocker landauf, landab für Stimmung. Und auch wenn der Liedtext gewiss nicht literaturnobelpreisverdächtig ist, so thematisiert er doch humorvoll die schönen Dinge, die das Lebensgefühl im ländlichen Raum prägen: die Nähe zur Natur, der tägliche Kontakt zu den Mitmenschen beim Einkaufen oder im Verein und der sprichwörtliche Gemeinschaftssinn einer intakten Dorfgemeinschaft, die der zunehmenden Vereinzelung und Vereinsamung entgegenwirkt.
Sicher, vieles davon ist in den Dörfern unserer Gemeinde noch spürbar. Aber bei genauer Betrachtung muss man doch auch feststellen, dass vieles von dem, was die Qualität und Attraktivität des Lebens im ländlichen Raum ausmacht, auf dem Rückzug ist.
Es ist eben nicht selbstverständlich, dass das Gute von alleine bleibt. Deshalb setzen wir GRÜNE uns ein für lebendige Ortskerne mit belebten Plätzen als Orten der Begegnung für Jung und Alt. Neben Barrierefreiheit und einer möglichst fußläufig erreichbaren Nahversorgung gehören dazu auch neue Konzepte zur „Rückeroberung“ der Ortskerne als Wohnlagen und wirksame Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.
Denn wer möchte schon seine Kinder mit dem Fahrrad zum Sport schicken oder mal für einen Plausch mit dem Nachbarn auf dem Gehweg stehen bleiben, wenn einen Meter weiter ein 40t-LKW mit 50 km/h oder mehr vorbeidonnert?
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Nicht mit dem Kopf durch die Wand

Als GRÜNE haben wir es manchmal nicht leicht. Bei Diskussionen im Freundes- und Kollegenkreis über die Folgen der Erderwärmung und die dringende Notwendigkeit, den Klimawandel wirksam zu bekämpfen, hören wir oft Sätze wie:
„Warum sollen wir unseren Konsum einschränken und unsere Wirtschaft kaputt machen, während die Chinesen munter weiter Kohlekraftwerke bauen und CO2 in die Luft blasen?“
Oder: „Das funktioniert doch alles gar nicht. Wenn sich morgen jeder eine Wärmepumpe einbaut und ein Elektroauto kauft, dann bricht doch unser ganzes Stromnetz zusammen.“
Merkt Ihr was? Natürlich ist an diesen Aussagen was dran. Es stimmt, dass die Klimaschutzbemühungen Deutschlands oder Europas alleine nicht ausreichen können, um den globalen Klimawandel zu stoppen. Und auch die Wärme- und Mobilitätswende lassen sich nicht auf einen Schlag umsetzen, indem einfach irgendjemand einen mächtigen Hebel umlegt.
Das Problem an diesen Aussagen ist aber, dass so getan wird, als hätte nur die 100-prozentige Zielerreichung, die sofortige Herstellung des angestrebten Idealzustands überhaupt einen Sinn. Die Tatsache, dass die perfekte Lösung nicht sofort möglich ist, dient dann als Rechtfertigung dafür, die Bemühungen einzustellen und erst einmal nichts zu unternehmen.
Und genau darin liegt der Fehler: Wer dem Motto „Wenn nicht alles, dann lieber nichts“ folgt und nichts unternimmt, der vergibt die Chance, im ersten Schritt vielleicht 20%, im zweiten 50% und in einem weiteren Schritt sogar 80% oder mehr des Ziels zu erreichen.
Wir GRÜNE haben verstanden, dass es nicht immer mit dem Kopf durch die Wand geht. Deshalb setzen wir uns dafür ein, mit gesundem Pragmatismus auch mal in kleinen Schritten voranzugehen oder einen Umweg in Kauf zu nehmen, wenn der große Wurf nicht sofort gelingen kann. Wichtig ist, dass wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren und dran bleiben.
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Fortschritt braucht Gelassenheit

Wir GRÜNE setzen auf Erfahrung und Gelassenheit der Älteren. Sie haben manche schwierige Lebensphase gemeistert und können auch einmal Ansprüche zurückschrauben.
Als GRÜNE können wir in den Kommunalparlamenten ausgleichend wirken angesichts von Lagermentalität und angestammten Rivalitäten. Auch als Opposition gilt es, das Gute zu befördern, statt bloß das Missliche anzuprangern.
Ideologie wird in der konkreten Politik nicht gebraucht. Demokratie und Freiheit sind nicht vom Himmel gefallen und müssen jederzeit mit Leben gefüllt und verteidigt werden.