Zum Weltflüchtlingstag: Minderjährige Flüchtlinge schützen – Kindeswohl nicht relativieren!

Zum internationalen Tag des Flüchtlings am kommenden Samstag, den 20. Juni 2015, weisen die Grünen im Kreisverband Saarbrücken auf die besondere Situation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge hin. Sie fordern Regionalverbandsdirektor Gillo auf, sich gegen die aktuellen Pläne einer bundesweiten Verteilung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge einzusetzen. Hierzu erklärt Barbara Meyer, Vorsitzende des Kreisverbands:

„Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden bisher dort betreut und untergebracht, wo sie ankommen. Daraus folgt, dass in grenznahen Regionen mehr minderjährige unbegleitete Flüchtlinge wohnen als im Rest der Republik. Zu diesen Regionen gehört auch der Regionalverband Saarbrücken.

Aktuell plant der Bund als Reaktion hierauf die Einführung einer Quote, nach der die minderjährigen Flüchtlinge auf die Bundesländer verteilt werden sollen. Das hätte aber zur Folge, dass Kinder und Jugendliche auch dorthin verteilt würden, wo es an den erforderlichen Hilfsstrukturen und der Erfahrung im Umgang mit minderjährigen Flüchtlingen mangelt. Eine Verteilung in andere Bundesländer nach einer bestimmten Wartezeit nach Ankunft der Jugendlichen würde zudem eine erneute Belastung für die Jugendlichen darstellen, die oft bereits traumatisiert hier ankommen und vor allem Sicherheit und Stabilität brauchen.

Wir fordern Regionalverbandsdirektor Gillo auf, sich bei Landes- und Bundesregierung gegen eine starre Verteilquote einzusetzen. Statt Kinder herumzuschieben, muss es darum gehen, die Kosten der Betreuung und Versorgung gerecht zu verteilen, um die Bedingungen vor Ort verbessern zu können. Hier ist der Bund in der Pflicht! Auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gilt die UN-Kinderrechtskonvention. Sie brauchen besondere Hilfe, Betreuung und Unterstützung. Das Kindeswohl darf aufgrund fiskalpolitischer Interessen nicht gefährdet und relativiert werden! Der Regionalverband, in dem viele minderjährige Flüchtlinge wohnen, hat hier eine besondere Verantwortung, sich für eine Lösung im Sinne der Kinder und Jugendlichen einzusetzen!“

Weitere grüne Forderungen zur Flüchtlingspolitik im Regionalverband finden Sie in der Resolution „Für eine humane und kohärente Flüchtlingspolitik!“ unter: Resolution_Flüchtlinge_Grüne Kreis SB

 

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