ÖPNV: Notfahrplan ist nicht hinnehmbar – Britz in der Verantwortung

Die Grünen im Kreisverband Saarbrücken kritisieren den Notfahrplan der Saarbahn GmbH. Die dadurch entstehenden Einschränkungen im ÖPNV-Angebot seien nicht hinnehmbar. Sie sehen insbesondere Oberbürgermeisterin Charlotte Britz als Aufsichtsratsvorsitzende der Saarbahn GmbH in der Verantwortung. Die Misere um den Notfahrplan wirft ein schlechtes Licht  auf Saarbrücken und damit auch auf die Oberbürgermeisterin. Hierzu erklärt die Kreisvorsitzende und Generalsekretärin der Saar-Grünen, Barbara Meyer-Gluche:„Der Notfahrplan im Busverkehr kommt einer Bankrotterklärung an den ÖPNV in Saarbrücken gleich. Wenn 16 von 42 Buslinien von Fahrtausfällen betroffen sind, kann nicht mehr von einem „angepassten Fahrplan“ gesprochen werden, wie es die Saarbahn GmbH tut. Es ist ein Desaster. Letztlich führt der ausgedünnte Fahrplan dazu, dass Fahrgäste zu spät oder gar nicht zu wichtigen Terminen oder zur Arbeit kommen und aufs Auto ausweichen müssen.

Der Personalmangel, der als Grund für die jetzige Situation genannt wird, bringt die Saarbahn GmbH bereits seit Monaten als Argument hervor. Weshalb es aber überhaupt zu einem Fahrermangel gekommen ist, darüber wird die Bevölkerung im Dunkeln gelassen. Dass Anfang September 23 weitere Busfahrer*innen eingestellt wurden und der reguläre Fahrplan dennoch nicht eingehalten werden kann, deutet jedenfalls auf eine völlig chaotische und perspektivlose Personalplanung hin. Offenbar wurde es versäumt, sich auf die Direktvergabe konsequent vorzubereiten. Aus unserer Sicht liegt hier ein Komplettversagen des städtischen Betriebs vor.

Es wäre Aufgabe der Oberbürgermeisterin als Aufsichtsratsvorsitzende der Saarbahn GmbH gewesen, sich rechtzeitig über die Misere zu informieren und entsprechende Schritte einzuleiten. Das ist für uns ein eindeutiges Zeichen von Führungsschwäche. Frau Britz muss endlich selbst Verantwortung übernehmen und ihrer Rolle als Oberbürgermeisterin gerecht werden. Das heißt, sie muss die Bevölkerung umgehend transparent über die Gründe für die jetzige Situation informieren, die Verantwortlichkeiten klären und schnellstmöglich eine Lösung zu liefern. Die Saarbahn GmbH  darf sich nicht immer von Notsituation zu Notsituation hangeln. Das ist den Fahrgästen gegenüber unverantwortlich und wird dazu führen, dass der ÖPNV und damit der umweltfreundliche Verkehr in der Landeshauptstadt aufs Abstellgleis befördert wird.

Außerdem erwarten wir, dass eine Lösung für Abo-Kunden gefunden wird. Schließlich können diese aufgrund des ausgedünnten Fahrplans nicht das vollständige Angebot, für das sie bezahlt haben, wahrnehmen. Es muss hier entweder Entschädigungszahlungen oder vergünstigte Abos geben.“

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