DB-Strategie “Starke Schiene”: Saarbrücken endlich ankoppeln

 

 

Saarbrücken an Milliardeninvestitionen teilhaben lassen – Fernverkehrsstrategie vorziehen und ausbauen

 

Die Saarbrücker Grünen fordern in einem Offenen Brief die Deutsche Bahn auf, Saarbrücken von der milliardenschweren DB-Strategie “Starke Schiene” profitieren zu lassen. Während die Bahn in anderen Städten das Fernverkehrs-Angebot bereits deutlich ausgebaut habe, so die Kreisvorsitzenden Meyer-Gluche und Ginsbach, herrsche in Saarbrücken immer noch weitestgehend Stillstand. Die Grünen-Politiker erwarten von der Deutschen Bahn, vor dem Hintergrund der neuen Rahmenbedingungen die Fernverkehrsstrategie 2029 für Saarbrücken vorzuziehen und im Kontext der Klimakrise weiter auszubauen. Saarbrücken als Wirtschafts- und Universitätsstadt könne nicht noch ein Jahrzehnt auf ein besseres Fernverkehrsangebot warten. Zugleich brauche es mehr Investitionen in die Fahrradinfrastruktur an den Bahnhöfe und Haltepunkten im Regionalverband Saarbrücken. Die Grünen fordern die Deutsche Bahn zudem auf, auch neue Arbeitsplätze in Saarbrücken zu schaffen.

 

“Die neue milliardenschwere Bahn-Strategie ‘Starke Schiene’ ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Im Kontext der Klimakrise ist es notwendiger denn je, den umweltfreundlichen Schienenverkehr weitaus stärker als bisher nach vorne zu bringen und damit der Verkehrswende wieder ein Stück näher zu kommen”, sagt Barbara Meyer-Gluche, Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Saarbrücken. Die Deutsche Bahn plant, zweistellige Milliardenbeträge in neue Züge zu investieren und die Zahl der Fernverkehrsreisenden zu verdoppeln. Zugleich sollen die Bahnhöfe zu Drehscheiben moderner Mobilität weiterentwickelt werden. Um dies zu bewerkstelligen, will der Staatskonzern in den nächsten Jahren 100.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen.

 

Die Grünen pochen darauf, Saarbrücken im Rahmen der neuen DB-Strategie endlich angemessen zu berücksichtigen. Grünen-Kreisvorsitzender Patrick Ginsbach: “Während die Bahn in anderen Städten ihr Fernverkehrsangebot deutlich ausgebaut hat, Takte erhöht und Fahrzeiten verkürzt hat, herrscht am Saarbrücker Eurobahnhof weitestgehend Stillstand. Von fünf täglichen Zugpaaren zwischen Frankfurt, Saarbrücken und Paris sind gerade mal vier übrig geblieben. Sonstige Fernverkehrsverbindungen müssen mit der Lupe im Fahrplan gesucht werden. Wenn, wie mit dem neuen Berlin-ICE mal überraschenderweise zu einem Angebotsausbau kommt, dann wird zugleich ein anderes Angebot, wie in dem Falle der Dresden-ICE, eingestellt.”

 

Die Fernverkehrsstrategie der Deutschen Bahn, ursprünglich für das Jahr 2029 geplant, müsse angesichts der veränderten Rahmenbedingungen vorgezogen werden. Meyer-Gluche: “Saarbrücken muss endlich auch von Investitionen der Bahn profitieren. Wir können nicht noch zehn Jahre auf ein besseres Fernverkehrsangebot warten, das die Bahn vor einigen Jahren im Rahmen der sogenannten Fernverkehrsstrategie für das Jahr 2029 versprochen hat. Die neuen Verbindungen müssen spätestens 2025 aufs Gleis und dann in den Folgejahren weiter konsequent ausgebaut werden.”

 

Zugleich fordern die Grünen-Politiker die Deutsche Bahn in dem Offenen Brief auf, die Bahnhöfe im Regionalverband Saarbrücken im Sinne der intermodalen Verknüpfung der Verkehrsträger zu modernisieren. Ginsbach: “Wir fordern die Bahn auf, stärker in die Fahrradinfrastruktur zu investieren. Die Bahnhöfe und Haltepunkte im Regionalverband brauchen moderne, trockene und sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.” Außerdem müsse der Bahn-Standort Saarbrücken von den Neueinstellungen profitieren. “Die Bahn muss prüfen, ob sie nicht weitere Arbeitsplätze in Saarbrücken schaffen kann. Als Staatsunternehmen hat die Bahn eine gewisse Verantwortung, Investitionen über das Bundesgebiet ausgewogen zu verteilen.”

 

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