Der Kreistag Saarlouis hat am 16. Dezember 2014 einstimmig einen Antrag zur Einrichtung von gymnasialen Oberstufen an den Gemeinschaftsschulstandorten Saarlouis, Lebach und Dillingen beschlossen. Das Bildungsministerium hat jedoch bislang lediglich eine Entscheidung für die Stadt Dillingen getroffen. Hierzu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag Saarlouis, Klaus Kessler.

„Bildungsminister Commerçon behandelt den Ausbau der Gemeinschaftsschulen im Land weiterhin stiefmütterlich und betreibt eine Hinhaltetaktik. Dies zeigt sich schon daran, dass es sechs Monate gedauert hat, bis das Bildungsministerium einen Erlass für den Standort Dillingen erteilt hat. Über Kooperationen im Raum Saarlouis und Lebach wurde sogar bis heute nicht entschieden. Somit ist nun lediglich klar, dass die Zusammenarbeit im Bereich der gymnasialen Oberstufe zwischen der Gemeinschaftsschule Dillingen und der Schule am Römerkastell auf die Standorte Nalbach, Wallerfangen und Rehlingen-Siersburg ausgeweitet wird. Welche Kooperationen es in Saarlouis und Lebach und ihrem Umfeld geben wird, ist noch unklar.

Damit hat Bildungsminister Commerçon einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil für die insgesamt zehn Gemeinschaftsschulen in und im Umkreis von Saarlouis und Lebach geschaffen, denen noch keine gymnasiale Oberstufe zugeordnet ist. Die Information, welche Gemeinschaftsschule selbst oder in Kooperation mit einem anderen Standort eine Oberstufe anbietet, ist für die Eltern von großer Bedeutung. Denn die Entscheidung für die Anmeldung ihres Kindes an einer weiterführenden Schule hängt auch maßgeblich davon ab, ob an der Schule auch das Abitur angeboten wird.

Ich fordere von Landrat Patrik Lauer, stärker auf Bildungsminister Commerçon einzuwirken, damit auch für die Standorte Saarlouis und Lebach schnellstmöglich eine Entscheidung zur Einrichtung von gymnasialen Oberstufen getroffen wird. Hierzu ist ein kreisweites Oberstufenkonzept dringend erforderlich. Die Schulleitungen haben schon im September vergangenen Jahres darauf gedrängt, dass endlich Vereinbarungen zu Oberstufenstandorten getroffen werden, um gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Gemeinschaftsschulen zu schaffen.“