Angesichts des am 2. Juni stattfindenden „Tag des Moores“ erinnern die Saarpfalz-Grünen an die Bedeutung der Moore für den Klimaschutz und regen eine Wiedervernässung der größten Moorlandschaft des Saarlandes, dem Homburger Königsbruch, an. Moore sind für das Klima extrem wichtig, denn sie können zehn Mal so viel CO2 speichern wie ein Wald. Fast alle Moore in Deutschland sind jedoch abgeräumt oder trockengelegt. Als Folge faulen die Torfschichten im Untergrund und entlassen große Mengen Klimagas in die Umwelt. In Deutschland macht das 7% der gesamten Klimabelastung aus. Moore können jedoch renaturiert werden und erneut Klimagase einspeichern. Voraussetzung ist, dass der Grundwasserspiegel wieder ansteigt.
„Die Bundesregierung hat mit ihrer im November 2022 beschlossenen Moorschutzstrategie längst erkannt, dass Moorschutz Klimaschutz und darüber hinaus auch Umwelt-, Arten- und Gewässerschutz bedeutet. Auch das Saarland hat im Entwurf des Saarländischen Klimaschutzgesetzes den Moorschutz berücksichtigt. Wir regen daher an, dass die saarländische Landesregierung sowie die Stadt Homburg gemeinsam mit Rheinland-Pfalz ein länderübergreifendes Moorschutz-Projekt am Königsbruch ins Leben ruft und so ihrer Verantwortung zum Klimaschutz gerecht wird. Ein weiteres Austrocknen der größten Moorlandschaft zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland muss verhindert werden“, erläutert die Grünen-Kreisvorsitzende Lisa Becker.
Keine Legalisierung des Campingplatzes am Königsbruch zu Lasten der Moorlandschaft
Seit den 60iger Jahren wird am östlichen Stadtrand von Homburg ein Campingplatz betrieben, der sich zu einer Siedlung entwickelt hat. Nach Plänen der Stadt Homburg soll dieser 20 Hektar-umfassende Campingplatz nun legalisiert und zur Freizeitanlage mit 400 Tinyhäusern werden. Zwar hat der Homburger Stadtrat auf Antrag der Grünen-Fraktion im Rat beschlossen, ein hydrologisches und artenschutzbezogenes Gutachten zum Vorhaben einzuholen, die Vergabe des Gutachtens lässt aber auf sich warten.
„Bevor eine umfassende Legalisierung der Camping-Siedlung am Königsbruch erfolgt, müssen aus unserer Sicht die Folgen und mögliche sich daraus ergebende Auflagen einer Wiedervernässung der Moorlandschaft für den Campingplatz berücksichtigt werden. Wir appellieren daher an die Stadt Homburg, das vom Stadtrat beschlossene hydrologische und artenschutzbezogene Gutachten schnellstmöglich in Auftrag zu geben. Statt nun schnell Nägel mit Köpfen zu machen, sollte im Sinne des Klima- und Naturschutzes das Ergebnis des Gutachtens abgewartet werden“, resümiert Katrin Lauer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Homburger Stadtrat und Vorstandsmitglied der Saarpfalz-Grünen.
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