Mehrere grüne Kommunalpolitiker äußerten sich zur Tarifreform des saarVV, die an 1. Juli in Kraft tritt.
Die wichtige und längst überfällige Reform „sei gut gemeint“ findet Marie-Luise Herber, Mitglied des Neunkircher Kreistages. Trotz guter Ansätze sei die Umsetzung in vielen Bereichen nur halbherzig.
Ein Kernstück der zielgruppenorientierten Tarifreform stellen die saarlandweiten Monatskarten dar, deren Preise gesenkt wurden. Es sei zu begrüßen, dass damit beispielsweise Oberschüler und Auszubildende im Öffentlichen Personennahverkehr gehalten werden sollen. Dann müssten die Vorzüge der Tarifreform aber auch in den Hauptzielgruppen offensiv beworben werden, findet Hanko Zachow, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Schmelz.
Bedauerlicherweise fehlt Verkehrsministerin Rehlinger dagegen der Mut, sich an tiefer gehende Reformen heranzuwagen. Eine Vielzahl von Aufgabenträgern innerhalb des saarländischen Öffentlichen Personennahverkehrs führt nicht zu Effizienz und niedrigen Kosten.
Auch das ungerechte Wabensystem soll nach den Vorstellungen Rehlingers weiter bestehen bleiben. Während Eltern z.B. im Schmelzer Ortsteil Limbach eine Monatskarte für zwei Waben bezahlen müssen, damit ihre Kinder zur nächsten Gemeinschaftsschule kommen, müssen Eltern in der Gemeinde Eppelborn nur die Kosten für eine Wabe tragen. In zahlreichen anderen Bundesländern wäre diese Fahrt kostenlos. Im Saarland gibt es eine Schulwegekostenfreizeit nur bis zur 4. Klasse.
Die Reform des Wabensystems hatte daher unter anderem der Schmelzer Gemeinderat in einer Resolution aller vertretenen Parteien gefordert.
Während Margret Stragand, ehrenamtliche Beigeordnete in der Gemeinde Merchweiler, über die finanzielle Förderung des Wirtschaftsministeriums zur Umsetzung des gemeindeeigenen Radverkehrskonzeptes sehr froh ist, vermisst sie Impulse für die Verzahnung der umweltfreundlichen Verkehrsmittel in der Tarifreform. „Es ist schlicht nicht mehr zeitgemäß, dass im Saarland keine kostenlose Fahrradmitnahme vor 9 Uhr ermöglicht wird.“
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