Badegewässer Nied: Thema ist zu schade für den Wahlkampf

Die Nied ist eines der wenigen natürlichen Badegewässer im Saarland, als solches jedoch seit Jahren gesperrt, da die Wasserqualität nicht mehr den EU-Anforderungen genügt.

Die Bewertung der Wasserqualität der Nied erhält seit langem die Note mangelhaft, da sie die geltenden Grenzwerte der Badegewässer-Richtlinie überschreitet (z.B. bei Coli-Bakterien). Das bedeutet für die Gemeinde finanzielle Verluste, da Badegäste ausbleiben. Auch Einzelhandel und Gastronomie werden in Mitleidenschaft gezogen, nicht zuletzt leidet die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger.

Bereits seit 2009 und letztlich nochmals Anfang 2014 forderte der Ortsverband Rehlingen-Siersburg von Bündnis 90/Die Grünen, dass die Gemeindeverwaltung zusammen mit dem Umweltministerium durch eine Machbarkeitsstudie prüfen lässt, unter welchen Voraussetzungen die Nied auf Dauer wieder als Badegewässer genutzt werden kann. Aus Kostengründen wurde dies von den angesprochenen Behörden jedoch abgelehnt. Kurz vor den Kommunalwahlen sah sich Bürgermeister Silvanus nun veranlasst, zurück zu rudern und stellte für die nahe Zukunft in Aussicht, dass die Nied zumindest zeitweise wieder als Badgewässer frei gegeben werden könne, da die Messwerte nicht durchgehend schlecht seien.

Der Vorsitzende des Ortsverbandes Rehlingen-Siersburg von Bündnis 90/Die Grünen Alexander Raphael
äußerte sich in diesem Zusammenhang enttäuscht über die Verwaltungsspitze: „Das Thema sollte allen sehr wichtig sein und es ist vor allem zu schade für den Wahlkampf!“.

Je früher man hier aktiv geworden wäre, desto besser wären die Aussichten für eine Lösung zur Zufriedenheit aller gewesen, erläuterte Raphael weiter. „So wie es sich jetzt darstellt, hat dieses ‚Spiel auf Zeit‘ möglicherweise dazu geführt, dass die Badesaison 2014 mal wieder gelaufen ist“.

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