Grüne fordern klares Bekenntnis zur Niedtalbahn

Die Diskussion um die Niedtalbahn schlägt derzeit hohe Wellen. Der Ortsverband Rehlingen-Siersburg von Bündnis 90/Die Grünen fordert indes von allen politischen Kräften ein klares Bekenntnis zum Erhalt des Schienenpersonennahverkehrs zwischen Dillingen und Niedaltdorf: „Nur, wenn alle an einem Strang ziehen, können wir erfolgreich sein“ stellt der Vorsitzende Alexander Raphael klar.

Fakt sei, dass zwischen Rehlingen Kreisel und Siersburg Ortsmitte nach offiziellen Angaben täglich etwa 14.500 Kraftfahrzeuge unterwegs seien, ähnlich wie auf der viel befahrenen B 41 zwischen Neunkirchen und St. Wendel, die parallel zur Nahebahnstrecke verläuft, welche mit drei Zugfahrten pro Stunde und Richtung bedient werde. An den „nackten Zahlen“ könne es demnach nicht liegen. „Dass das Potenzial auf der Niedtalbahn mit schultäglich etwa 700 Reisenden bei Weitem nicht ausgeschöpft wird, liegt an vielen weichen Faktoren. Das zu ändern, erfordert einen entsprechenden politischen Willen!“ stellt Raphael fest.

Spätestens seit 2005 sei die „Angebotsumstellung“ von Schiene- auf Busbedienung zumindest in den alten Bundesländern stark aus der Mode gekommen. Nicht nur in Rheinland-Pfalz wurden inzwischen sogar etliche, einst stillgelegte Bahnstrecken für den Personennahverkehr reaktiviert. „Ein Abbau der Schienen im Niedtal würde da völlig aus der Rolle fallen“, so Raphael weiter.

Aber noch ist es nicht soweit. So sei der Verkehr zwischen Dillingen und Niedaltdorf wohl zunächst einmal für die nächsten zehn Jahre gesichert. Dieses Zeitfenster müsse genutzt werden, um die Inanspruchnahme der Züge deutlich zu verbessern. „Die Anschlüsse in Dillingen werden ab Dezember 2014 optimiert. Das heißt: Ohne finanziellen Mehraufwand, allein durch die Abstimmung der Fahrpläne, sinkt die Reisezeit zwischen Saarbrücken und Siersburg auf unter 30 Minuten. Das muss, zusammen mit vorhandenen saarVV-Tarifangeboten wie Bürger- und JobTicket, dringend vermarktet werden.“ fordert Raphael.

Auch in puncto Busverkehr könnten Gemeinde und Landkreis einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Nachfrage leisten. Der Bus übernehme gerade in Rehlingen-Siersburg schon heute eine wichtige Zubringerfunktion zur Schiene. Ein Nachtverkehr in Form eines Anruf-Sammeltaxis könne das Angebot abrunden. Der Aufwand hierfür sei überschaubar.

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