Durch das Ausbremsen der Energiewende ist Deutschland gegenüber den meisten Industriestaaten in Rückstand geraten, auch wenn die Fortschritte vergangener Jahre nachwirken. Als Flächenland mit der geringsten Nutzung erneuerbarer Energien ist das Saarland besonders stark betroffen. Die Neuinstallation von Anlagen ist im Fall der Windenergie auf die Abarbeitung der bereits genehmigten Projekte eingebrochen. Eine Neuentwicklung von Windparks findet derzeit nicht statt. Das gleiche gilt seit Jahren für die Stromerzeugung aus Biomasse. Bei Photovoltaik (PV) hat sich die Nachfrage erholt, doch droht durch die Reduktion der Einspeisevergütung ab mittleren Anlagengrößen (im Kontext des Energie-Sammelgesetzes) auch hier ein Kahlschlag. Ob die Sonderausschreibungen bei PV und Wind einen Aufschwung bewirken werden, steht nicht fest.
Dabei haben sich die Rahmenbedingungen für Effizienzmaßnahmen und Erneuerbare Energien in den letzten Jahren deutlich verbessert. PV-Module sahen einen Preisverfall, der die Solarstromerzeugung in die Nähe der Netzparität bringt, Eigenstromnutzung wurde unschlagbar günstig. Folglich liegen im Energiemarkt Ökostromtarife oft unter den Preisen für Graustrom. So sprechen auch wirtschaftliche Gründe für eine Beschleunigung der Energiewende. Unsere Kommune sollte dabei vorbildlich voran gehen. Leider wurde in unserem Rathaus die Notwendigkeit, in Energiespar- und Effizienzmaßnahmen sowie Erneuerbare Energien zu investieren, vielfach nicht gesehen. Meist wurde dies mit fehlendem Personal oder einer prekären Haushaltssituation begründet. Hier muss dringend ein Umdenken stattfinden.
Investitionen in kommunale Objekte wie Schulen oder Rathäuser sind allein deswegen schon wirtschaftlich, weil die Gebäude meist über lange Zeit genutzt werden. PV-Anlagen sind langlebig, Dämmmaßnahmen wirken meist über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Demzufolge sind längere Amortisationszeiten vertretbar.
Unsere Ziele erreichen wir durch:
- Klimaschutzmaßnahmen besser personalisieren, auch in Kooperation mit Nachbarkommunen. Zuständige kommunale Angestellte spezifisch fortbilden oder die Expertise externer Berater und Planer in Anspruch nehmen
- Vorhandene Fördermöglichkeiten identifizieren und gezielt nutzen.
- Festlegung verbindlicher Energie- und Klimaziele und Entwicklung von Plänen, wie diese Ziele zu erreichen sind. Dabei gilt es, sowohl öffentliche, als auch private Initiative (Investoren) zu fördern.
- Erstellung einer Potenzialanalyse zur Photovoltaik- und Windkraftnutzung im Bereich aller gemeindeeigenen Gebäude und Flächen. zur Photovoltaikn.utzung
- Beteiligungsmodelle für Bürger:innen schaffen. Dazu zählen z.B. die Vermietung kommunaler Dächer und Flächen an Privatpersonen oder Firmen zur Installation von PV-Anlagen sowie das aktive Unterstützen von bestehenden und sich neu gründenden Bürger:innenenergiegenossenschaften.
- Langfristige energetische kommunale Gebäude-Sanierungsplanung über die nächsten 10 Jahre im Haushalt der Gemeinde verankern.
- Förderung der E-Mobilität durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Verwandte Artikel
Kommunalwahl 2024: Das Ergebnis kann nicht zufriedenstellen
„Wir konnten nicht überzeugen und sind dennoch überzeugt…“ fasst Alexander Raphael, Sprecher des Ortsverbandes Rehlingen-Siersburg von Bündnis 90/Die Grünen die derzeitige Stimmung zusammen. „…und zwar überzeugt von unserem Programm und…
Weiterlesen »
Nie wieder ist jetzt
Weiterlesen »
Wahlplakate sind zerstörbar
Unser Einsatz für Demokratie, Klima, Vielfalt und eine lebenswerte Gemeinde ist es nicht.
Weiterlesen »